Es gibt Neuigkeiten zur Entwicklung des ehemaligen Umspannwerks Gebersdorf. Wir können Genaueres darüber berichten, wer an der Bebauung beteiligt sein wird und wie und wann sich die Bürger einbringen können.

UmspannwerkFoto: Julian Matschinske - März 2013

Käufer des Grundstücks ist die Deutsche Reihenhaus AG, die das rund 35.000 Quadratmeter große Grundstück von der Deutschen Bahn AG erworben hat. Das Familienunternehmen in vierter Generation hat seinen Firmensitz in Köln und betreibt seit einigen Jahren auch ein Büro in Nürnberg.

Von hier aus erfolgen die Vermarktung und auch die Bauleitung für die Projekte in der Region. Seit der Spezialisierung auf den Bau von Reihenhaus-Wohnparks im Jahr 2000 hat die inhabergeführte Firma deutschlandweit 7.500 Häuser verkauft, 700 davon in Bayern. 

Haustyp 45 m²Foto: Deutsche Reihenhaus AG - Haustyp 145m²

Erst vor wenigen Wochen ist der Kölner Bauträger mit neuen Produkten an den Markt gegangen. Zahlreiche Experten wurden hinzugezogen, um die drei Reihenhaustypen auf die modernsten Erfordernisse und Ansprüche anzupassen. Immer im Blick dabei die Anforderungen der Hauskäufer, der modernen Stadtplanung, der Architektur und der Energiekonzeption. Herausgekommen sind drei Haustypen, die für alle ökonomisch und ökologisch sinnvoll sind: „85 m² Lebensfreude“, „120 m² Wohntraum“ und „145 m² Familienglück“. Zudem wurde ein mehrgeschossiges Mehrfamilienhaus konzipiert, in dem all die Erfahrung und die Qualität stecken, die die Deutschen Reihenhaus im standardisierten Hausbau gesammelt hat.
Wie geht es weiter? Die Stadt Nürnberg und die Deutsche Reihenhaus AG haben einen Katalog mit Anforderungen erstellt, die bei der Entwicklung des Geländes zu berücksichtigen sind. Acht namhafte Architektur-Büros aus ganz Deutschland beteiligen sich an einem städtebaulichen Wettbewerb. Die Wettbewerbsbetreuung übernimmt das renommierte Nürnberger Büro „scherzer architekten partnerschaft“.
Die Teilnehmer haben bei ihren Entwürfen zahlreiche Aspekte zu beachten: Entwickelt werden sollen ein Reihenhaus-Wohnpark und ein Geschosswohnungsbau. Für die beiden Wohnungskomponenten soll eine Fläche von 10.000 Quadratmeter mit eingeplant werden. Wichtig ist den Planern, dass die Gebäude optisch ein einheitliches Erscheinungsbild bieten und sich harmonisch in die Umgebung einfügen.
Ebenfalls entwickelt werden ein Nahversorger und ein Seniorenwohnheim mit betreutem Wohnen. Dazu kommen Kinderbetreuungseinrichtungen, die eine Kindertagesstätte, eine Krippe und einen Hort vorsehen. Für diese Nutzungen werden rund 6.500 Quadratmeter eingeplant.
Für die Landschaftsarchitekten gilt das besondere Augenmerk der Freiraumgestaltung: So sollen etwas öffentliche Grünanlagen und auch Spielplätze errichtet werden. Ziel der Nürnberger Stadtentwicklung ist es, die ökologischen Qualitäten mindestens zu erhalten, bestenfalls sogar zu erhöhen. Alleine die Spielplätze sollen eine Mindestgröße von 500 Quadratmetern aufweisen, da es im Stadtteil ein Spielflächendefizit gibt. Ebenso soll erhaltenswerter Baumbestand berücksichtigt werden. Das gilt besonders für die Bäume entlang der Gebersdorfer Straße.
Zudem gilt es, das neue Gebiet verkehrlich sinnvoll in die Nachbarschaft zu integrieren. So sollen die neuen Wege an die bestehenden Rad- und Fußwege im Südosten entlang der Grenze zur Waldfläche und zur öffentlichen Park- und Grünanlage im Nordosten anschließen. 
Modernste Wohngebäude für Familien und Senioren, dazu ein angeschlossener Versorger, vielfältige Angebote für die Kinderbetreuung und ein landschaftsarchitektonisch modernes Grünkonzept mit hoher Aufenthaltsqualität: In diesem neuen Wohnviertel wird modernes Familienleben im innerstädtischen Bereich gestaltet.
Durch den seriellen Bau der Häuser entsteht ein Kostenvorteil. Davon sollen die neuen Eigenheim-Besitzer in Gebersdorf profitieren. Die Häuser werden verkauft und nicht vermietet. Drei Haus-Typen verschiedener Größe sollen breiten Bevölkerungsschichten und vor allem jungen Familien die Möglichkeit zu einer preiswerten Eigentumsbildung mit bester innerstädtischer Anbindung bieten.
Die Unterlagen wurden den am städtebaulichen Wettbewerb teilnehmenden Büros bereits Ende September ausgehändigt. Ein erstes Treffen der Beteiligten vor Ort hat bereits stattgefunden. Ende November erfolgte die Abgabe der Wettbewerbsbeiträge der teilnehmenden Büros. Am 13. Dezember tagt das Preisgericht und entscheidet, welcher Bewerber das beste städtebauliche Konzept vorgelegt hat und den Auftrag zur Durchführung des Bebauungsplanverfahrens erhält. Dieses soll Anfang 2017 mit einem Aufstellungsbeschluss gestartet werden. Gemäß der gesetzlichen Vorgaben des Baugesetzbuches wird im Rahmen dieses Verfahrens dann auch die Öffentlichkeit – sprich: die Bürger – an der Planung beteiligt werden.