Geb goes onFoto: Stadtreklame Nürnberg

An sechs Nachmittagen, über drei Wochen hinweg nutzten die Schülerinnen und Schüler der Gebersdorfer Grundschule ihre Freizeit, um ihren Stadtteil Gebersdorf unter die Lupe zu nehmen. Sie trafen sich mit den Mitarbeiter/-innen des Kinder- und Jugendhaus z.punkt in den Räumlichkeiten der Grundschule.

Im ersten Schritt hatten sie die Möglichkeit, zu motzen zu schimpfen, ganz frei zu berichten, was ihnen an Gebersdorf „stinkt“, woran es im Stadtteil fehlt und was in Kinderaugen verbesserungswürdig ist. In Schritt zwei erhielten sie die Aufgabe, ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen. Alle Orte, Umstände, Gegebenheiten, die von den Kindern kritisiert wurden, wurden anschließend a la „wie würde Gebersdorf in einer perfekten Kinderwelt aussehen“ gemeinsam auf großen Plakaten gemalt. Frei nach dem Motto: „Geht nicht gibt’s nicht!“.
Um aus der Phantasiewelt in die Realität zurückzufinden, besuchte die Projektgruppe die von den Kindern ausgewählten Plätze in Gebersdorf, wie beispielsweise die Rednitz am Hainberg und den Pausenhof der Grundschule, gemeinsam mit Vertreter/-innen des Bürgervereins und Bürgertreffs Gebersdorf, einer Lehrkraft und den z.punkt- Mitarbeiter/-innen. Anschließend wurden Überlegungen angestellt, was realistisch umsetzbar sein könnte, was die Grundschüler/-innen beitragen könnten und wie Erwachsene helfen können. Ganz nach demokratischer Manier wählten die jungen Stadtteilentwickler/-innen sechs ihnen wichtige Themenfelder aus, die auf der Reklametafel Platz finden sollten.

Geb goes onFoto: Jochen Soyk

So wurde aus „Wir wünschen uns ein Schwimmbad in Gebersdorf, gefüllt mit flüssiger Schokolade“, „Wir wünschen uns ein Flussbad an der Rednitz/ Höhe Hainberg, mit Rutsche, Steg, Liegewiese und einer Seilbahn von einem Ufer zum anderen.“ Weitere Themen betrafen den „Tierschutz“, den Wunsch „keine Raser in den 30-Zonen“. - sowohl in der Weinzierleiner Straße zwischen Kinder- und Jugendhaus und dem Spielplatz als auch in der Gebersdorfer Straße in Höhe der Grundschule.

Geb goes on
Foto: Stadtreklame Nürnberg

Außerdem wollen die Kinder ein „müllfreiers“ Gebersdorf, sich möchten „armen Menschen helfen“ sowie eine buntere Grundschule mit einer Krokodilsschaukel auf dem Spielhof und einen Bodenbelag auf dem Pausenhof, der keine Stolperfallen mehr bietet. Diese Wünsche malten die jungen Stadtteilentwickler/-innen an die weiße plakatierte Reklametafel an der Bushaltestelle Bibertstraße gegenüber der Gebersdorfer Grundschule. Diese waren ab 28. März 2015 für alle Gebersdorfer/-innen zu betrachten. Geplant waren eigentlich nur vier Wochen, doch Dank der Stadtreklame konnte man sie Ende Juni noch immer bewundern. Was passiert nun mit den Kinderwünschen? Jedes Thema erhielt eine Patin bzw. einen Paten. Einzelne Mitglieder des Bürgervereins Gebersdorf sowie der Stadtverwaltung, wie auch das Kinder- und Jugendhaus z.punkt als Projektkoordinatorin engagieren sich tatkräftig für die Umsetzung der einzelnen Wünsche. So ist beispielsweise schon organisiert, zu Schulbeginn nach den Sommerferien in der 30-Zone Gebersdorfer Straße Höhe der Grundschule Geschwindigkeitsanzeigetafeln aufzustellen. Darüber hinaus soll, um armen Menschen zu helfen, im Herbst 2015 in Kooperation mit dem Bürgertreff eine Kleider- und Spielsachenspendensammelaktion für bedürftige Menschen stattfinden. Im Frühling 2016 soll eine „Kehrd wärd“-Aktion im Stadtteil stattfinden, an der sich alle Bürgerinnen und Bürger, jung, mitteljung, mittelalt und alt beteiligen können.
An weiteren Kinderwunscherfüllungen wird gearbeitet und drangeblieben . . . Wir werden weiter berichten! Und warum machen wir das überhaupt? Wenn Kinder im Kindesalter lernen, sich für ihre Umwelt und Lebensweltumgebung einzusetzen und dieses Einsetzen zu einem Erfolg im Sinne einer Verbesserung in ihren Augen führt; wenn sie verstehen dass sie Teil der Gesellschaft sind und ernstgenommen werden - dann ist das der erste Schritt zu demokratisch denkenden, mündigen und selbstbewussten Jugendlichen und Erwachsenen. Und der erste Sc hritt zu einem lebendigen Stadtteil über „das jetzt hinaus“! Kinder sind die Zukunft von morgen - deshalb verweilt nicht beim gestern - und habt den Mut, ihnen zuzuhören ;) .... auch wenn es manchmal anstrengend ist ;) z-punkt